COMICOSKOP - Das deutsche E-Fachmagazin für Comic-Kultur, Cartoon, Manga & Bildgeschichte - unabhängig, innovativ und weltoffen

COMICOSKOP - Das deutsche E-Fachmagazin für Comic-Kultur * herausgegeben und gegründet von Martin Frenzel / COMICOSKOP-Chefredakteur: Martin Frenzel

COMICOSKOP Nr. 43 / April 04-2024 / 11. Jahrgang / Gegründet im April 2014 / Online seit Dezember 2014

Der COMICOSKOP-Kommentar * Frühjahr 2024

Wir Israel-Hasser. Oder: Ist Israel an allem Schuld, Theodor Herzl, Ben Gurion, Golda Meir oder sind es etwa gar alle Juden und Jüdinnen?

Offener Brief an einen antizionistischen (Comic-)Freund - oder: Warum einseitige Israel-Kommentare eine Schande für Deutschland sind und Joe Sacco allein rein gar nicht dazu taugt, Israel oder den 7. Oktober 2023 und dessen Folgen zu verstehen.

Ein COMICOSKOP-Kommentar von COMICOSKOP-Herausgeber & -Chefredakteur Martin Frenzel.

Nach den Antisemitismus-Skandalen von der Kasseler Documenta über die ungeheuerlichen Ausfälle von Ex-Pink Floyd-Sänger Roger Waters auf deutschen Musikkonzert-Bühnen bis zur Berlinale und zu Niederbrüll- und Schmäh-Angriffen gegen die Vorlesenden der 100-Stunden-Lesung aus Hannah Arendts „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin war es nur eine Frage der Zeit: Jetzt hat auch die deutsche Comic-Szene ihren "Israel-ist-an-allem-Schuld"-Fall - und dass gleich als Doppelschlag ins Comic-Kontor.

"Wer den ‚Zionismus‘ angreift, aber beileibe nichts gegen ‚die Juden‘ sagen möchte, macht sich und anderen etwas vor. Der Staat Israel ist ein Judenstaat. Wer ihn zerstören möchte, erklärtermaßen oder durch eine Politik, die nichts anderes bewirken kann als solche Vernichtung, betreibt den Judenhass von einst und von jeher."- Hans Mayer, Literaturwissenschaftler, 1975

Ein Glück, dass der Erlanger Comic-Salon ein Zeichen gegen Judenhass und israel-bezogenen Antisemitismus setzt, indem man Europas Chagall der Comic-Kultur, Joann Sfar ("Die Katze des Rabbiners", "Die Synagoge") mit dem Lebenswerk-Preis ehrt - und Barbara Yelin mit dem Spezialpreis. Sonst wären Kommentare wie der in "ALFONZ" oder Themen-Hefte wie jenes von STRAPAZIN nach dem Massenmord durch die Hamas vom 7. Oktober 2023 kaum zu ertragen.