Eröffnet: Das neue Erika Fuchs-Haus / Foto: (c) Erika Fuchs Haus
Damit geht ein Traum aller Donaldisten in Erfüllung: Das Erika-Fuchs-Haus | Museum
für Comic und Sprachkunst hat, nach allerlei Holprigkeiten und Startproblemen nun bei enormem Medienecho am 1. August 2015 seine Tore geöffnet. Presse, Funk und Fernsehen berichten
landauf, landab: Jetzt weiß wohl jedes Kind in Deutschland, dass es irgendwo im Süden der Republik ein Comic-Museum der besonderen, anderen Art gibt... 1.600 BesucherInnen
kamen...
Damit gibt es zwar noch lange kein Comic-Museum, wohl aber ein neues, in der Tat
einzigartiges Mekka der Funny Animals und Disney-Freunde im Fichtelgebirge, in Schwarzenbach an der Saale nahe dem bayerischen Hof: Dr. Erika Fuchs (1906 – 2005), die legendäre deutsche
Übersetzerin und langjährige Chefredakteurin des Micky-Maus-Magazins, lebte 50 Jahre lang in Schwarzenbach a.d.Saale in Oberfranken. Dass die Fuchs derart glänzen konnte, verdankt sich
der Pionierleistung des dänischen Comic-Verlags Gutenberghus: Die Dänen waren es, die zumindest de Westdeutschen Micky Maus, Donald Duck & Co. nach den Wirren der Nazi-Zeit (wieder)
nahebrachte. 1951 erschien das erste westdeutsche Nachkriegsheft der Micky Maus - im eigens gegründeten Ehapa-Verlag - getreu den Initiale des dänischen Gutenberghus-Gründers Egmont H.
Petersen - E-Ha-Pa... Ohne Gerhard Severin, von Beruf Amtsrichter und in seiner Freizeit Donaldist von Kopf bis Fuss, wäre der kühne Musumsplan wohl nie Wirklichkeit geworden: Severins
gewaltige Donald-Merchandising- und Figuren-Sammlung bildet den Grundstock des neuen Museums. Neue Museumsdirektorin ist Dr. Alexandra Hentschel. Mit ihren Wortschöpfungen,
Sprachspielereien und dem Einstreuen klassischer Zitate prägte die von den Dänen engagierte Erika Fuchs nachhaltig die deutsche Alltagssprache. Das Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und
Sprachkunst würdigt Leben und Werk der großen Disney-Übersetzerin und stellt ihre Arbeit in den Gesamtkontext der Kunstform Comic. Originale Objekte wie Manuskripte, Schreibmaschine und
Notizbuch geben Eindruck in die Arbeitsweise von Erika Fuchs. Interaktive Stationen laden dazu ein, ihre Sprachkunst spielerisch nachzuempfinden. Der preisgekrönte junge deutsche
Comic-Zeichner Simon Schwartz erzählt das Leben von Erika Fuchs als raumhohen biografischen Comic.
Ein Höhepunkt für Kinder stellt das begehbare Entenhausen dar - einschließlich Talerbad im Geldspeicher. Eine Comicbibliothek gibt Gelegenheit zum Schmökern und Studieren.
Träger des Museums ist die Stadt Schwarzenbach a.d.Saale. Die Investitionskosten von rund 5 Mio. für das neue Museum konnten zu fast 90 Prozent über Fördermittel gedeckt werden. Zu den Fördergeben zählen das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West, die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), die Bayerische Landesstiftung, der Kulturfonds Bayern, die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern sowie die Sparkassenstiftung. Zur weiteren Unterstützung des Museums wurde die Dr.-Erika-Fuchs-Stiftung gegründet. Der Förderkreis „Klub der M.I.L.L.I.A.R.D.Ä.R.E“ (Menschen in lauterer lebenserfahrener interaktiver angenehmer Runde, donaldische Ästhetik rigoros einfordernd) zählt mittlerweile 250 Mitglieder.
Der junge Architekt Dominik Burkhard aus Karlsruhe war als Sieger aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen. Die Dauerausstellung wurde konzipiert und gestaltet von der Firma m.o.l.i.t.o.r. aus Berlin. Nach dem Abriss des alten Gebäudes 2012 begann 2013 der Neubau in der Altstadt von Schwarzenbach a.d.Saale. Ende 2013 wurde Richtfest gefeiert. In den vergangenen Wochen ging dann alles sehr schnell. Somit kann das Museum nun pünktlich zum Beginn der bayerischen Sommerferien seine Pforten öffnen. „Wir können rechtzeitig zu Beginn der Ferien den Menschen in der Stadt und der Region sowie den Urlaubern in Fichtelgebirge und Frankenwald dieses einmalige Museum übergeben“, freut sich Erster Bürgermeister Hans-Peter Baumann.
Seit dem 2. August 2015 ist das Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und Sprachkunst täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.