COMICOSKOP - Das deutsche E-Fachmagazin für Comic-Kultur, Cartoon, Manga & Bildgeschichte - unabhängig, innovativ und weltoffen

COMICOSKOP - Das deutsche, aber weltoffene E-Fachmagazin für Comic-Kultur * herausgegeben und gegründet von Martin Frenzel  /  COMICOSKOP-Chefredakteur: Martin Frenzel

COMICOSKOP Nr. 50 / Januar 2025  / 12. Jahrgang / Gegründet im April 2014 / Online seit Dezember 2014

Frauenpower-Trio: Angoulême 2025 nominiert drei Comic-Autorinnen fürs Finale um Europas Comic-Oskar, den Grand Prix fürs Lebenswerk

Heiße Favoritin vom Feinsten ist und bleibt Catherine Meurisse / Ihre beiden Nebenbulhlerinnen sind Anouk Ricard und Alison Bechdel

Großmeister des satirischen Cartoons und Will Eisner-Assistent, Jules Feiffer, Stimme des anderen, liberalen Amerikas, stirbt mit 95 Jahren

Junge aus der Bronx, Jahrgang 1929, starb am 21. Januar 2025 / Mit jüdischer Chuzpe und Sarkasmus / Von 1956 an Cartoon-Dauerbrenner "Feiffer" in "The Village Voice" / Tausendsassa: Texter für Will Eisners "The Spirit", Theater-, Kino- und Kinderbuchautor / Veröffentlichungen in zahlreichen Magazinen wie The New Yorker / Preisgekrönt, u.a. 1986 Pulitzer-Preis

Angoulême 2025 II: Geht der Grand Prix fürs Lebenswerk nun endlich an Catherine Meurisse?

Angoulême 2025 ehrt Britanniens Bilderzählerin Posy Simmonds mit großer Werkschau

Genau 35 Jahre nach der sagenumwobene Britische Comics-Schau von 1990 in Angoulême erweist Europas wichtigstes Festival der neunten Kunst Englands Grand Dame der Graphic Novels die Ehre

Marc Michetz, Belgiens Samurai-Virtuose der Comic-Kunst und Schöpfer der Serie Kogaratsu, stirbt allzu früh mit 73 Jahren

Verkehrter Himmel: Mikael Ross gewinnt für seine gelungene Graphic Novel den Luchs-Preis

Anke Feuchtenberger erhält für ihr opus magnum "Genossin Kuckuck" Frankreichs Artémisia-Preis

Ebenfalls ausgezeichnet: Das deutsche Comic-Autorinnen-Duo Julia Korbik und die Zeichnerin Julia Bernhard für ihre Simone de Beauvoir-Comicbiografie "Ich möchte im Leben alles" / Preis soll Frauen und deren Comic-Werke in der Comic-Branche fördern

Millionen stehen hinter ihm: "Washington Post" kuscht vor Trump, übt Selbstzensur und sich selbst in vorauseilendem Gehorsam: Karikatur der Pulitzer Preisträgerin Ann Telnaes fliegt raus

Renommierte, mehrfach ausgezeichnete US-amerikanisch-schwedische Star-Cartoonistin (Jg. 1960, geboren in Stockholm) hatte milliardenschwere Medien- und High-Mogule der USA aufs Korn genommen, die Trump mit Millionenspenden hofierten / Darunter der Eigentümer der Investigativ-Zeitung Washington Post, Jeff Bezos / Der entscheidet sich für den Kotau vor Trump, stoppte die Karikatur im Handstreich / Die Star-Zeichnerin, langjährige feste Mitarbeiterin der Gazette, reagierte auf den Zensurakt mit sofortiger Kündigung / Karikatur ist eine Reverenz an John Heartfields berühmte Anti-Hitler-Fotomontage-Satire "Millionen stehen hinter ihm" ("Der Sinn des Hitler-Grußes: Kleiner Mann bittet um große Gaben") / Zeitung galt seit der Enthüllung der Nixon/Watergate-Affäre bis dato als Speerspitze des investigativen Qualitätsjournalismus / Wiederholungstäter Bezos: Der hatte vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 bereits einen (traditionellen) Wahlaufruf der Washington Post-Redaktion (zugunsten von Kamela Harris) jäh ausgebremst und vereitelt / Wie ist unter diesen Umständen die redaktionelle Unabhängigkeit der "Post" überhaupt noch gewährleistet?

(c) Ann Telnaes / Washington Post

(c) Ann Telnaes / Washington Post

(c)  Ann Telnaes & Washington Post

"Schatz, ich geh' zu Charlie" - Wie Maryse Wolinski, die Witwe Georges Wolinski, das Charlie Hebdo-Trauma zu bewältigen versuchte

Philippe Lançon, der den Terroranschlag des 7. Januars 2015 schwer verletzt und stark verstümmelt überlebte, schrieb sich das Inferno ebenfalls von der Seele / Seine Biografie trägt den Titel: "Der Fetzen" / Philippe Lançon: "Ich war einer von ihnen, aber ich war nicht tot"

Auf der Suche nach der verlorenen Leichtigkeit: Catherine Meurisse entgeht dem Charlie Hebdo-Blutbad nur, weil sie an jenem Morgen verschläft

Auch den Zeichner Willem rettet seine notorische Unpünktlichkeit / Er verpasst den Zug von Amsterdam nach Paris - und kommt erst an, als das Massaker schon vorüber ist

(c) Ed. Dargaud, Carlsen Verlag und Catherine Meurisse

Warum Wolinski, Cabu, Charb & Co, warum mussten ausgerechnet sie sterben?

COMICOSKOP-Kommentar zum 10. Jahrestag des Charlie-Hebdo-Massakers und -Terroranschlags vom 7. Januar 2015 / Von COMICOSKOP-Herausgeber und -Chefredakteur Martin Frenzel

(c) Libération / (c) Charlie Hebdo und Riss

Ed. Charlie Hebdo

Von den Unauslöschlichen: Wie der dem Attentat entronnene Ex-Charlie Hebdo-Zeichner Luz das Trauma der Bluttat 2015 im Comic verarbeitete

Das Redaktionsmitglied des Satiremagazins entkam dem Tod nur um Haaresbreite: An jenem 7. Januar 2015 hatte er wegen seines Geburtstags entschieden, ausnahmsweise erst später in die Redaktion zu gehen - das rettete ihm das Leben

Bilder: (c) Ed. Futuropolis & Luz / Porträtfoto Mitte: Pressefoto Ed. Futuropolis / (c)

(c) S. Fischer Verlag / Verlag Reprodukt (Berlin) / Charlie Hebdo und Luz.

Über 50.000 Besucher:innen: "Duduchotheque"-Museum in Châlons-en-Champagne will Erinnerung an Sohn der Stadt, den Satire-Zeichner Jean Cabut alias Cabu wachhalten

Museums-Perle der besonderen Art in Nordostfrankreich, im früheren  Châlons-sur-Marne, würdigt seit Dezember 2018 das Werk des im Januar 2015 ermordeten Charlie Hebdo-Mitarbeiters / Comic-Legende und antiautoritärer Anarcho-Freak par excellence, 1938 dort geboren, machte sich schon zu Lebzeiten mit seiner 68er Hippie-Comicsatire "Le Grand Duduche" in Goscinnys Comic-Magazin "PILOTE" unsterblich / In Frankreich eine Mischung aus Dieter Hildebrandt, Loriot und Harpe Kerkeling

Bild: (c) Museum der Duduchothek von Chalons-en-Champagne / Pressefoto der Stadt

Abbildungen: (c) Ed. Dargaud & Ed. Glénat

Ed. Dargaud / Ed. Glénat / Ed. Charlie Hebdo

Unvergessen - vor zehn Jahren, am 7. Januar 2015, kaltblütig ermordet: Frankreichs beide Comic-Altmeister Cabu und Georges Wolinski

Zehn Jahre Charlie Hebdo-Massaker: Am 7. Januar 2015 starben Cabu, Wolinski, Charb & Co im Kugelhagel ihrer islamistischen Häscher

Der Terroranschlag kostete zwölf Menschen das Leben / Trauma, das sich tief ins kollektive Gedächtnis Frankreichs eingebrannt hat

Berliner Museum für Kommunikation wagt sich an den ganzen Albert Uderzo: Von Asterix bis Zaubertrank, von Mick Tangy bis Umpah-Pah

6. Februar 2025 bis 15. Juni 2025:  Umfassende Werks-Retrospektive des europäischen Altmeisters in der Bundeshauptstadt / Zahlreiche Originalseiten, Skizzen, Frühwerke und persönliche Gegenstände aus Uderzos Atelier / Berliner Comic-Zeichner Flix als Kurator

(c) Editions Albert-René / Goscinny-Uderzo / Ed. Dargaud / Ed. Hachette / Museum für Kommunikation Berlin

Willkommen in Absurdistan: Don Martin, Meister des Slapsticks und schwarzen Humors, Zugpferd des Satireblatts MAD, starb vor 25 Jahren (6.1.25)

Ohne ihn wäre Herbert Feuerstein nur die Hälfte wert gewesen /

(c) MAD Magazine & Don Martin - all rights reserved

Vor genau 20 Jahren von uns gegangen: Will Eisner, Großmeister der Graphic Novel und Schöpfer des Detektivcomic-Klassikers The Spirit

Amerikas Altmeister des anspruchsvollen Abenteuer- und Erwachsenencomics starb am 3. Januar 2005 im Alter von 87 Jahren / Ein Leben zwischen "The Spirit" und dem Zeichenstudio Iger-Eisner bis hin zu den späten Graphic Novels wie "Ein Vertrag mit Gott", "Zum Herzen des Sturms" oder "Das Komplott" (The Plot), New York Big City oder "Ich bin Fagin" (Fagin the Jew)

Will Eisner auf dem Erlanger Comic-Salon / Foto: (c) Kulturamt Stadt Erlangen

(c) Will Eisner / Kitchen Sink / Carlsen Verlag & Feest Comics (Egmont Ehapa)

Poesie der Peanuts (Umberto Eco): Vor 25 Jahren erschien in den USA der letzte Tages-Comicstreifen - Charles M. Schulz hintersinnig-ironischer Kult-Klassiker um Snoopy, Charlie Brown & Co. feiert 2025 sein 75jähriges

Kleine Leute und große (Sinn-)Fragen des Lebens / Der "New Yorker": "A Space of Thinking" / Letzter Daily Strip von Snoopy & Co.: 3. Januar 2000 / Im Februar des gleichen Jahres folgte der finale Sonntags-Streifen /  Sophisticated strip der besonderen Art begeisterte 50 Jahre lang weltweit über 355 Millionen Leser:innen in über 2.600 Zeitungen und 75 Ländern, 17.897 Strips  / Schulz zeichnete und textete den Meilenstein der Comic-Geschichte von Oktober 1950 bis zu seinem Tod im Februar 2000, ohne je einen Assistenten zur Hilfe zu nehmen, ganz allein

(c) United Features Syndicate & Charles M. Schulz - all rights reserved!

(c) gmv und United Feature Syndicate

Starb vor genau 80 Jahren: Frankreichs Bildergeschichten-Pionier und einer der Väter der Bande Dessinée, Christophe (03.01.2025)

(c) Centre National de la Bande Dessinée Angoulême

Von Katzen und anderen abgedrehten Menschen: Der genial skurrile US-Cartoonist B. Kliban feiert oben im Himmel seinen 90.  (01.01.25)

(c) B. Kliban - all rights reserved / (c) Judith K. Kliban

Vor genau 20 Jahren gründete Dietrich Grünewald mit sieben Gleichgesinnten das bundesweite Comicforscher-Netzwerk ComFor

11. Februar 2005: Zu den Glorreichen Acht zählten neben Initiator Dietrich Grünewald noch Eckart Sackmann, Martin Frenzel, Burkhard Ihme, Heiner Jahncke, Prof. Günther Damann, Ralf Palandt und Dr. Bernd Dolle-Weinkauff / Seit 2014 eingetragener Verein (e.V.) /

Schreiendes Metall, magische Science Fiction, miteinander verbundene Humanoiden: Vor 50 Jahren - Januar 1975 - begann die Ära des Erwachsenencomic-Magazins Métal Hurlant

(c) Humanoides Associès & Métal Hurlant / Moebius / Jean Giraud

(c) Humanoides Associès & Métal Hurlant / Moebius / Jean Giraud / ganz unten: Erstausgabe "Schwermetall" / (c) Volksverlag & Raymond Martin.

(c) Humanoides Associès & Métal Hurlant / Moebius / Jean Giraud

Standardwerk zur Erkundung germanischer Comicgeschichte: Eckart Sackmanns Jahrbuch Deutsche Comicforschung feiert 20jähriges

Seit 2005 im Verlag comicplus+ Sackmann & Hörndl /

Verleger und ausgewiesener Comicforscher der deutschen Bildergeschichten-Tradition: Dr. Eckart Sackmann / Foto: (c) Siegfried Scholz

Ein Fall für Zwei: Der Verlag comicplus - Peter Hörndl + Eckart Sackmann / Foto Bildmitte: (c) Eckart Sackmann

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